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Vorlegebesteck oder Jagdbesteck

Dieses Paar Messer ist eines der ältesten erhaltenen Jagdbestecke des Mittelalters. Es trägt am Futteral das Wappen der Familie Wartensee, eines in

St. Gallen beheimateten Geschlechts von Ministerialen des 13. und 14. Jahrhunderts. Der Züricher Wappenrolle von um 1330/45 zufolge ist das Wappen

horizontal geteilt und zeigt oben einen halben Löwen in Silber und unten

blaue und silberne Balken. Die Familie starb vor 1372 mit Konrad von Wartensee in männlicher Linie aus.Der ursprüngliche Besitzer des Besteckes dürfte Rudolf von Wartensee

gewesen sein, der 1339 bis 1354 Probst des Großmünsters von Zürich war.

Wartensee war im Disput zwischen Herzog Albrecht II. von Österreich und

dem Bund der vier Waldstädte um Vermittlung bemüht gewesen. Als sich

Zürich 1351 diesem Bund angeschlossen hatte, übergab die Stadt dem Herzog

in Brugg im Aargau Geschenke, um diesen friedlich zu stimmen. Teil dieser

diplomatischen Gabe könnte auch das vorliegende Besteck gewesen sein.

Die Griffe der zwei Messer des Besteckes sind farbenreich verziert. Sie wurden

mit Bein- und Hornstreifen beklebt, die wiederum mit Vierpass-, Schachbrett-,

Blüten- und Rankenmustern in Rot, Grün und Schwarz verziert sind. Mehrfach

finden sich auch punktförmig oder als Kreuzchen eingesetzte Silberstifte.

Beide Messer tragen auf der Klinge als Meistermarke eine zwölfblättrige

Rosette.Das Futteral ist aus schwarzem gepresstem und geschnittenem Leder gefertigt;

die Deckklappe fehlt. Auf der Vorderseite findet sich ein Drache und ein Feld

mit Dreieckspalmetten, darunter ist das bereits erwähnte in spätromanische

Blattranken eingebettete Besitzerwappen zu sehen. Die Rückseite zeigt ein

einfaches Grätmuster. Die zwei – heute leeren – schmalen Ausnehmungen auf

der Rückseite dürften für einen Pfriem oder ein kleines Beimesser vorgesehen

gewesen sein.

Dieses Paar Messer ist eines der ältesten erhaltenen Jagdbestecke des Mittelalters. Es trägt am Futteral das Wappen der Familie Wartensee, eines in

St. Gallen beheimateten Geschlechts von Ministerialen des 13. und 14. Jahrhunderts. Der Züricher Wappenrolle von um 1330/45 zufolge ist das Wappen

horizontal geteilt und zeigt oben einen halben Löwen in Silber und unten

blaue und silberne Balken. Die Familie starb vor 1372 mit Konrad von Wartensee in männlicher Linie aus.Der ursprüngliche Besitzer des Besteckes dürfte Rudolf von Wartensee

gewesen sein, der 1339 bis 1354 Probst des Großmünsters von Zürich war.

Wartensee war im Disput zwischen Herzog Albrecht II. von Österreich und

dem Bund der vier Waldstädte um Vermittlung bemüht gewesen. Als sich

Zürich 1351 diesem Bund angeschlossen hatte, übergab die Stadt dem Herzog

in Brugg im Aargau Geschenke, um diesen friedlich zu stimmen. Teil dieser

diplomatischen Gabe könnte auch das vorliegende Besteck gewesen sein.

Die Griffe der zwei Messer des Besteckes sind farbenreich verziert. Sie wurden

mit Bein- und Hornstreifen beklebt, die wiederum mit Vierpass-, Schachbrett-,

Blüten- und Rankenmustern in Rot, Grün und Schwarz verziert sind. Mehrfach

finden sich auch punktförmig oder als Kreuzchen eingesetzte Silberstifte.

Beide Messer tragen auf der Klinge als Meistermarke eine zwölfblättrige

Rosette.Das Futteral ist aus schwarzem gepresstem und geschnittenem Leder gefertigt;

die Deckklappe fehlt. Auf der Vorderseite findet sich ein Drache und ein Feld

mit Dreieckspalmetten, darunter ist das bereits erwähnte in spätromanische

Blattranken eingebettete Besitzerwappen zu sehen. Die Rückseite zeigt ein

einfaches Grätmuster. Die zwei – heute leeren – schmalen Ausnehmungen auf

der Rückseite dürften für einen Pfriem oder ein kleines Beimesser vorgesehen

gewesen sein.

Objektbezeichnung:
Vorlegebesteck oder Jagdbesteck

Kultur:
Oberrhein (?)

Material/Technik:
Messer: Klinge: Eisen, geschmiedet. Griff: Holz, mit Belag aus Bein- und Hornplatten sowie roter und schwarzer Farbpaste. Silbereinlagen. Silberstifte.
Beinplatten, teilweise eingefärbt.
Scheide: Holz. Leder, geprägt und teilweise graviert.

Stempel / Zeichen:
Auf beiden Klingen einseitig ein Klingenschmiedstempel (Stern oder Sonne)

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.:
Hofjagd- und Rüstkammer, D 198