1823, Zugeschrieben an: Ferdinand Georg Waldmüller
Bei der Herausgabe von Beethovens Kompositionen kam dem in Leipzig ansässigen Verlagshaus Breitkopf & Härtel eine besondere Rolle zu. Erste Kontakte mit Beethoven erfolgten 1801; ab 1808 kam es zu einer dauerhaften Verbindung. Einer der Partner des Verlagsunternehmens, Gottfried Christoph Härtel (1763-1827), gab 1823 bei Ferdinand Georg Waldmüller ein Porträt des Komponisten in Auftrag. Ein reger Briefwechsel und Eintragungen in Beethovens Konversationshefte vermitteln einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Gemäldes. Beethoven gab seine Einwilligung, porträtiert zu werden, nur wenig begeistert, so dass es auch nur zu einer Sitzung kam. Eine zweite Fassung des Porträts wurde dennoch fertig gestellt und wenig später nach Leipzig gesandt. Dort fiel sie im Zuge der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg einem Brand im Verlagsgebäude zum Opfer. Stilkritische Untersuchungen zeigen, dass es sich bei dem hier gezeigten Porträt um die nicht fertig ausgeführte Erstfassung handeln dürfte, die bei der erwähnten Sitzung entstanden ist. Im Vergleich zur Zweitfassung, die durch Farbreproduktionen bekannt ist, wirkt sie spontaner und weniger geglättet. (rh)
Literatur: Rudolf Hopfner: Meisterwerke der Sammlung alter Musikinstrumente, Wien 2004.
Gemälde
Österreich, Wien
1823
Ferdinand Georg Waldmüller (1793 Wien - 1865 Hinterbrühl bei Wien) - GND
Öl auf Leinwand
840 × 750 × 100 mm
Kunsthistorisches Museum Wien, Sammlung alter Musikinstrumente
Sammlung alter Musikinstrumente, 1000
Ludwig van Beethoven (1770 Bonn - 1821 Wien) - GND
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