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Wachs in seinen Händen

Daniel Neubergers Kunst der Täuschung

11. Februar bis 9. Juni 2025

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Daniel Neuberger, Selbstbildnis des Künstlers zwischen Minerva und Saturn (Chronos), Wien, um 1660. Museum August Kestner Hannover, Inv.-Nr. 1913.33
© Landeshauptstadt Hannover, Museum August Kestner. Fotograf: Detlef Jürges

Ab Februar 2025 widmet das Kunsthistorische Museum erstmals dem Künstler Daniel Neuberger (1621–1680) und seiner beeindruckenden Kunst der Täuschung eine Ausstellung.

Wachs in seinen Händen. Daniel Neubergers Kunst der Täuschung zeigt die Virtuosität des Meisters im plastischen Formen mit Wachs und dem Imitieren verschiedenster Materialien und Oberflächen. Seine oft nur wenige Zentimeter großen Kunstwerke waren in ganz Europa begehrt und überzeugen auch heute noch durch ihren augentäuschenden Illusionismus.

Daniel Neuberger, Quos ego! – Neptun besänftigt die Wogen (Detail), Wien oder Regensburg, vor 1665, Wachs, Achat, Leder, Goldprägung, Wien, Kunsthistorisches Museum © KHM-Museumsverband
Daniel Neuberger, Quos ego! – Neptun besänftigt die Wogen (Gesamtansicht)

Ein Genie der Illusion

Neuberger war einer der bedeutendsten und vielseitigsten Künstler am Wiener Kaiserhof. Besonders berühmt war er dabei für seine Fähigkeit, mit Wachs andere Naturmaterialien wie Elfenbein, Eisen, Edelstein oder Holz nachzuahmen oder sogar zu übertrumpfen.

Zwischen 1650 und 1663 war Neuberger am Kaiserhof als Wachsbossierer und Porträtist für die Kaiser Ferdinand III. und dessen Söhne Ferdinand IV. und Leopold I. tätig. Hier entstanden auch seine Hauptwerke, die sich heute im Kunsthistorischen Museum befinden. Zwei seiner herausragendsten Arbeiten wurden in den letzten Jahren in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums umfassend restauriert und stehen nun im Zentrum dieser Ausstellung: – ein 60-teiliger Zyklus der Metamorphosen nach Ovid und eine allegorische Darstellung auf den Tod Kaiser Ferdinands III.. Ergänzend werden ein Dutzend weiterer Werke in Wachs aus Neubergers Wiener Schaffensperiode gezeigt.

Daniel Neuberger (1621–1680), Tafel mit 60 Szenen aus den Metamorphosen des Ovid, Wien, 1651, Wachs, Glas, Messing, Eisen, Holz, teilw. gefasst, Tierborsten Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer © KHM-Museumsverband

Der Kaiserautomat

Mit seiner innovativen Technik, für die ihm Leopold I. ein Privileg verlieh, knüpfte Neuberger an das im 17. Jahrhundert in der Malerei außerordentliche beliebte Trompe-l’Œil (frz. „Täusche das Auge“) an und übertrug diese Grundidee auf die Bildhauerei. Legendär war seine lebensgroße Wachsfigur des Kaisers, die er für die Wiener Schatzkammer angefertigt haben soll und die – mit einem verborgenen Mechanismus versehen – den Eindruck erweckte, den leibhaftigen Kaiser vor sich zu haben.

Daniel Neuberger, zugeschrieben, Kaiser Leopold I., Wien, vor 1660, Wachs, Menschenhaar, Seide, Holz, Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer, Inv.-Nr. KK 10162 © KHM-Museumsverband

Leben und Technik

Wachs in seinen Händen bietet einen umfangreichen Blick auf die technische Virtuosität und differenzierte Darstellungsweise Neubergers. Mit der Gegenüberstellung von geisteswissenschaftlichen, konservierungswissenschaftlichen, kunsthistorischen und technologischen Aspekten vermittelt die Ausstellung außerdem anschaulich die Pfeiler heutiger Museumsarbeit.

Ausstellungskatalog

Daniel Neuberger wird mit diesem Ausstellungskatalog erstmals umfassend gewürdigt. Der vielseitige Künstler war als Bildhauer, Grafiker, Maler, Steinschneider und Literat tätig und erreichte seine größte Meisterschaft im Wachsbossieren, der Kunst des plastischen Formens in Wachs. Der Katalog beleuchtet Neubergers Tätigkeit am Wiener Kaiserhof zwischen 1650 und 1663, wo er für Kaiser Ferdinand III. und dessen Söhne tätig war.

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Information

11. Februar 2025
bis 9. Juni 2025

Kunsthistorisches Museum, Raum XXI
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien



Öffnungszeiten
Di – So, 10 – 18 Uhr
Donnerstag, 10 – 21 Uhr
Montag geschlossen

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