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Vorderlader-Wender-Gewehr

Seitdem sich im späteren Mittelalter und dann vor allem in der Renaissance

Feuerwaffen in Europa etabliert hatten, beschäftigten sich Büchsenmacher

mit deren technischer Verbesserung. Sie versuchten insbesondere, das Laden

zu vereinfachen; das Laden durch die Laufmündung war umständlich und

langwierig. Schon im 17. Jahrhundert war der sogenannte Wender entwickelt

worden, bei dem sich die Schussfolge durch mehrere um die Längsachse drehbare Läufe zumindest in kleinem Umfang erhöhen ließ.Diese Wenderbüchse mit Steinschloss ist ein Werk des in Lüttich beheimateten und im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert tätigen Büchsenmachers

Joseph Devillers. Er signierte die Waffe an einem der Läufe neben dem Schloss

mit »I DEVILLERS«. Die Büchse umfasst vier Läufe mit Batterien und doppelten Steinschlössern, was das Abfeuern von jeweils zwei nebeneinanderliegenden Läufen in relativ schneller Abfolge erlaubte.Die Waffe zeigt zarte Gravuren auf den blanken Metallteilen, etwa an der

Schwanzschraube und am Abzugbügel. Sie stellen unter anderem mythologische Figuren, Blattornamente, Vögel und Schmetterlinge dar. Auf einem der

Doppelläufe steht in goldener Schrift unter einem Doppeladler der Spruch

»SUB UMBRA ALARUM PROTEGE NOS« (Psalm 16,8 »Unter dem Schatten der

Flügel beschütze uns«), auf der Gegenseite »FIDELIS QUONDAM SERVI HOMAGIUM« (»Geschenk eines einstigen getreuen Dieners«).Die Inventare der kaiserlichen Hofgewehrkammer enthalten zur Provenienz

dieser Waffe unterschiedliche Angaben. Im Inventar von 1819 heißt es: »1808

zum Präsent beym hungarischen Landtag«, in jenem von 1826 hingegen:

»Geschenk von Kaiser Napoleon an Kaiser Franz«. In dem ab 1868 geführten

Inventar steht: »Wurde im Jahre 1810 von Ser.M. Kaiser Napoleon I bei Gelegenheit seiner Vermählung mit der Erzherzogin Marie Louise, Ser. M. Kaiser

Franz I als Geschenk übergeben«.

Seitdem sich im späteren Mittelalter und dann vor allem in der Renaissance

Feuerwaffen in Europa etabliert hatten, beschäftigten sich Büchsenmacher

mit deren technischer Verbesserung. Sie versuchten insbesondere, das Laden

zu vereinfachen; das Laden durch die Laufmündung war umständlich und

langwierig. Schon im 17. Jahrhundert war der sogenannte Wender entwickelt

worden, bei dem sich die Schussfolge durch mehrere um die Längsachse drehbare Läufe zumindest in kleinem Umfang erhöhen ließ.Diese Wenderbüchse mit Steinschloss ist ein Werk des in Lüttich beheimateten und im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert tätigen Büchsenmachers

Joseph Devillers. Er signierte die Waffe an einem der Läufe neben dem Schloss

mit »I DEVILLERS«. Die Büchse umfasst vier Läufe mit Batterien und doppelten Steinschlössern, was das Abfeuern von jeweils zwei nebeneinanderliegenden Läufen in relativ schneller Abfolge erlaubte.Die Waffe zeigt zarte Gravuren auf den blanken Metallteilen, etwa an der

Schwanzschraube und am Abzugbügel. Sie stellen unter anderem mythologische Figuren, Blattornamente, Vögel und Schmetterlinge dar. Auf einem der

Doppelläufe steht in goldener Schrift unter einem Doppeladler der Spruch

»SUB UMBRA ALARUM PROTEGE NOS« (Psalm 16,8 »Unter dem Schatten der

Flügel beschütze uns«), auf der Gegenseite »FIDELIS QUONDAM SERVI HOMAGIUM« (»Geschenk eines einstigen getreuen Dieners«).Die Inventare der kaiserlichen Hofgewehrkammer enthalten zur Provenienz

dieser Waffe unterschiedliche Angaben. Im Inventar von 1819 heißt es: »1808

zum Präsent beym hungarischen Landtag«, in jenem von 1826 hingegen:

»Geschenk von Kaiser Napoleon an Kaiser Franz«. In dem ab 1868 geführten

Inventar steht: »Wurde im Jahre 1810 von Ser.M. Kaiser Napoleon I bei Gelegenheit seiner Vermählung mit der Erzherzogin Marie Louise, Ser. M. Kaiser

Franz I als Geschenk übergeben«.

Objektbezeichnung:
Vorderlader-Wender-Gewehr

Kultur:
Liège

Material/Technik:
Läufe: Eisen, geschmiedet, teils vergoldet. Korn: Silber. Schlossplatten, Hähne, Batterien, Abzugsbügel, sonstige Schlossteile: Eisen, teils gegossen, teils graviert. Schaft: Holz, teils geschnitzt, Einlegearbeit. Einlagen: Silber, teils graviert. Kolbenplatte: Eisen, teils geschnitten. Ladestock: Holz, Horn.

Signatur:
I. DEVILLERS und Ex

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.:
Hofjagd- und Rüstkammer, G 501