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Harnisch

Diese Garnitur für Mann und Pferd im all’antica-Stil ist eines der am aufwendigsten dekorierten Plattnerwerke des 16. Jahrhunderts. Sie gehörte einst

Alessandro Farnese, Sohn von Ottavio Farnese und Margarethe von Parma,

einer unehelichen Tochter Kaiser Karls V.Die Garnitur entstand um 1576 bis 1580 und ist das Werk eines Mailänder

Meisters, womöglich Lucio Piccininos. Die Entwürfe schuf der am Hof von

Parma tätige Goldschmied Andrea Casalini. Zehn seiner detailgenauen Vorzeichnungen zu dieser Garnitur sind erhalten, so etwa in Paris, New York,

Hamburg und Wien. Der Auftrag für die Garnitur scheint, so lassen die Quellen vermuten, nicht von Alessandro selbst, sondern von dessen Vater Ottavio

gekommen zu sein.Das Ensemble ist fast vollständig erhalten. Es umfasst einen Reiterharnisch

mit einer Turnierverstärkung für die linke Schulter und einen Rossharnisch

bestehend aus Rossstirn und Sattel. Teil der Garnitur sind auch ein ovaler

Schild, eine Sturmhaube und ein Streitkolben, die im Stil jedoch abweichen.Alessandro Farnese hatte nach dem Tod von Don Juan de Austria im Oktober

1578 die Statthalterschaft in den Niederlanden übernommen. Schon zu jener

Zeit, 1577/78, hatte Erzherzog Ferdinand II. von Tirol über die Zusendung

von Harnischen seiner beiden Verwandten, Don Juan und Farnese, korrespondiert – »weillendt Herrn Don Johann von Österreich Leibharnisch sowohl

auch des Prinzen von Parma Alexander Farneß haraufzeschicken«. Im Januar

1580 heißt es, der Erzherzog habe die beiden Harnische empfangen (Inv.-Nr. A 1048).Auf Schloss Ambras war die Garnitur in der zweiten Rüstkammer aufgestellt,

wo sie 1596 als »ain stattliche rüstung auf dem rosz vom herzog von Parma

… auf dem kopf ain Harpia, so silbern und vergult« beschrieben wird.

Diese Garnitur für Mann und Pferd im all’antica-Stil ist eines der am aufwendigsten dekorierten Plattnerwerke des 16. Jahrhunderts. Sie gehörte einst

Alessandro Farnese, Sohn von Ottavio Farnese und Margarethe von Parma,

einer unehelichen Tochter Kaiser Karls V.Die Garnitur entstand um 1576 bis 1580 und ist das Werk eines Mailänder

Meisters, womöglich Lucio Piccininos. Die Entwürfe schuf der am Hof von

Parma tätige Goldschmied Andrea Casalini. Zehn seiner detailgenauen Vorzeichnungen zu dieser Garnitur sind erhalten, so etwa in Paris, New York,

Hamburg und Wien. Der Auftrag für die Garnitur scheint, so lassen die Quellen vermuten, nicht von Alessandro selbst, sondern von dessen Vater Ottavio

gekommen zu sein.Das Ensemble ist fast vollständig erhalten. Es umfasst einen Reiterharnisch

mit einer Turnierverstärkung für die linke Schulter und einen Rossharnisch

bestehend aus Rossstirn und Sattel. Teil der Garnitur sind auch ein ovaler

Schild, eine Sturmhaube und ein Streitkolben, die im Stil jedoch abweichen.Alessandro Farnese hatte nach dem Tod von Don Juan de Austria im Oktober

1578 die Statthalterschaft in den Niederlanden übernommen. Schon zu jener

Zeit, 1577/78, hatte Erzherzog Ferdinand II. von Tirol über die Zusendung

von Harnischen seiner beiden Verwandten, Don Juan und Farnese, korrespondiert – »weillendt Herrn Don Johann von Österreich Leibharnisch sowohl

auch des Prinzen von Parma Alexander Farneß haraufzeschicken«. Im Januar

1580 heißt es, der Erzherzog habe die beiden Harnische empfangen (Inv.-Nr. A 1048).Auf Schloss Ambras war die Garnitur in der zweiten Rüstkammer aufgestellt,

wo sie 1596 als »ain stattliche rüstung auf dem rosz vom herzog von Parma

… auf dem kopf ain Harpia, so silbern und vergult« beschrieben wird.

Objektbezeichnung:
Harnisch

Kultur:
Mailand

Material/Technik:
Eisen, geschmiedet, getrieben, teils ziseliert, teils gebläut, teils geschwärzt, teils mit Gold, Silber, Silberperlen tauschiert. Schnallen: Eisen. Nietkappen: Messing, teils feuervergoldet. Kettengeflecht aus Eisen und Messing. Leder (teils modern). Textil (Original nur noch in Resten vorhanden): Seide. Samt. Silberlahn, Goldlahn (teils modern).
Sporen: Eisen, geschmiedet, teils geätzt. Ätzdekor: feuervergoldet. Schnalle: Eisen, teils feuervergoldet (fragmentarisch erhalten). Texil (modern).

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 1132