Römisch, Späte Kaiserzeit, 270 - 290 n. Chr.
Inmitten seiner Gefährten und Diener ist der Grabherr hoch zu Pferde bei der Jagd auf wilde Tiere dargestellt. Links neben ihm steht Virtus mit einem Helm auf dem Kopf, sie verkörpert Tapferkeit und Tugendhaftigkeit des Bestatteten. Da die Löwenjagd in der Antike ein Privileg von Fürsten und Königen war, wird mit diesem Sujet zugleich auf den hohen sozialen Rang des Verstorbenen verwiesen. Der Löwe wurde aber auch allgemein als Unheil abwehrender Grabwächter und Siegessymbol verstanden. Die Gesichter des Jagdherren und der neben ihm stehenden Virtus zeigen nur verschwommene Umrisse und sind nicht fertig ausgearbeitet. Die Erklärung dafür ist umstritten; vielleicht wurden Sarkophage wie dieser auf Vorrat gefertigt. Erst in einem letzten Schritt betraute der Auftraggeber die Werkstatt damit, den Hauptfiguren die Gesichtszüge der (zukünftigen) Grabinhaber zu verleihen.
Sarkophag
Römisch
Späte Kaiserzeit
270 - 290 n. Chr.
Marmor
74 cm × 212 cm × 74 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, I 1133
Slg. Este - Catajo; im Besitz von Erzherzog Franz Ferdinand; 1923 inventarisch übernommen
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