Trotz einer mehr als zweihundertjährigen Forschungsgeschichte fehlen bezüglich der Wiener Reichskrone wesentliche Erkenntnisse zu Materialzusammensetzungen, Fertigungstechniken und -prozessen, Konstruktion und Aufbau, Reparaturen und späteren Eingriffen, die das Erscheinungsbild und den Erhaltungszustand heute maßgeblich prägen.
Diese Aspekte stehen daher im Zentrum dieses interdisziplinären Forschungsprojektes am KHM-Museumsverband, das sich eine umfassende material- und konservierungswissenschaftlichen Untersuchung der Krone mit Hilfe heute verfügbarer non-invasiver Analysemethoden zum Ziel gesetzt hat. Zusätzliche Messungen und kunsttechnologische Untersuchungen an einigen weiteren bedeutenden Goldschmiedearbeiten des 10. und 11. Jahrhunderts schaffen Grundlagen für Auswertung, Interpretation und Vergleich der damit gewonnenen Ergebnisse.


Die umfassende und systematische Erfassung von Bild- und Textquellen zur Reichskrone wird das Wissen um die Objektgeschichte wesentlich erweitern und neue Ansatzpunkte für die historische Einordnung von Veränderungen und Eingriffen erbringen. Im Fokus stehen ebenso technologische und paläographische Analysen zu den Inschriften auf der Krone, denen im Rahmen der überaus kontrovers geführten Diskussion um die Entstehungszeit dieses berühmten Herrschaftszeichens eine wesentliche Bedeutung zuzusprechen ist.
Mit freundlicher Unterstützung von
Projektleitung
Franz Kirchweger
Projektmitarbeit
Martina Griesser, Helene Hanzer, Teresa Lamers, Herbert Reitschuler, Sabine Stanek, Katharina Uhlir
Kooperationen
Clemens M. Bayer (Mainz/Lüttich), Evelyn Klammer (Wien), Stefan Röhrs (Rathgen-Forschungslabor, Berlin), Gerald Giester und Lutz Nasdala (Universität Wien), Maurizio Aceto (UPO, Alessandria), Domschatzkammer Essen Bayerisches Nationalmuseum, München Schatzkammer der Residenz München/Bayerische Schlösserverwaltung Bayerische Staatsbibliothek (München), Kirchengemeinde St. Severin in Köln/Erzbistum Köln
Finanzierung
Ernst von Siemens Kunststiftung, Rudolf-August Oetker-Stiftung, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kunsthistorisches Museum
Projektlaufzeit
2022 – 2024