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Forschungsprojekt
Restaurierung

Wand- und Deckendekoration in den Schauräumen Restaurierung und wissenschaftliche Bearbeitung der historischen Wand- und Deckendekoration in den Schauräumen der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung

Einige Schausäle der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung sind im ägyptisierenden Stil des späten 19. Jahrhunderts ausgestattet. An den Wänden von Saal I, II und V finden sich Reproduktionen von Wandmalereien aus einem Gaufürstengrab in Mittelägypten aus der Zeit des Mittleren Reiches (um 1870 v. Chr.). Die Vorlagen dazu wurden vom deutschen Maler Ernst Weidenbach während der Preussischen Expedition nach Ägypten und Nubien von 1842 bis 1845 angefertigt. 2021 wurde die historische Wand- und Deckendekoration umfassend restauriert und wissenschaftlich untersucht.

Forschung abgeschlossen

Über das Projekt

Die Reproduktionen aus Karton wurden anlässlich der Wiener Weltausstellung von 1873 hergestellt, wo der Nachbau des Gaufürstengrabes gezeigt wurde. Nach dem Ende der Weltausstellung wurde beschlossen, die Tapeten für die Ausgestaltung der ägyptischen Schauräume im neu errichteten Kunsthistorischen Museum wiederzuverwenden, wo sie seit 1891 zu bewundern sind.
Im Jahr 2021 konnten die historischen Wandtapeten dank einer Vielzahl von Spender*innen umfassend restauriert werden. Bereits im Jahr 2019 waren ausführliche Schadenskartierungen erstellt worden, um das genaue Ausmaß der Schäden an den Wandtapeten und die erforderlichen Maßnahmen besser einschätzen zu können. Das Ergebnis zeigte, dass die Tapeten stark verschmutzt waren, an vielen Stellen nicht mehr an den Wänden haften und sich mehrfach Risse gebildet hatten. Zudem zeigte sich, dass die Tapeten seit ihrer Anbringung mehrfach überarbeitet worden waren. Diese alten Retuschen waren im Laufe der Zeit stark nachgedunkelt und störten den Gesamteindruck. 
Nach einer allgemeinen Oberflächenreinigung wurden die Tapetenbahnen partiell abgenommen und in der Werkstatt gereinigt und gefestigt. Risse wurden hinterklebt und die störenden alten Retuschen gemildert. Im Anschluss wurden die Tapetenbahnen wieder an den sanierten Wänden der Schauräume angebracht. Parallel zu den Restaurierungsarbeiten der Wandtapeten wurden auch die historischen Deckenmalereien in Saal I und Saal V gereinigt und restauriert.

Zusätzlich zur Restaurierung der historischen Wand- und Deckendekoration wurde diese auch erstmals umfassend wissenschaftlich erforscht. Die Forschungen konzentrierten sich zum einen auf die originale Vorlage für die Wandtapeten - das Gaufürstengrab in Beni Hassan, seine Architektur und Dekoration. Darüber hinaus wurde auch die Geschichte des Grabnachbaus für die Weltausstellung 1873 sowie die sekundäre Verwendung der Tapeten in den Schauräumen der Ägyptischen Sammlung des Kunsthistorischen Museums thematisiert. Die Ergebnisse dieser Forschungen wurden 2023 anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Entstehung der Wandtapeten publiziert.

Schäden an den Wandtapeten
Film über das Restaurierungsprojekt

Projektleitung
Dr. Regina Hölzl (Direktorin der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, KHM)

Projektmitarbeit

  • Karoline Halbwachs (Restauratorin der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, KHM)
  • Vanessa Novak (Restauratorin der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, KHM)
  • Peter Jánosi (Institut für Ägyptologie der Universität Wien)

Kooperationspartner

  • Heike Fricke-Tinzl
  • Markus Krön

Dauer
2019 – 2023

Publikation

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Viele Forschungsprojekte stellen Fragen nach geschichtlichen Zusammenhängen. Sie gehen also über eine reine Objektgeschichte hinaus und zielen auf eine breitere, kulturhistorische Einordnung von Sammlungsgut.