Vorwort
Die Bestände des Kunsthistorischen Museums spiegeln über weite Strecken die Sammelleidenschaften und Geschmäcker verschiedener Habsburger wider. Angesichts der vielen Werke der Hochrenaissance und des Barocks und überwältigt von der imperialen Pracht des 1891 eröffneten Gebäudes übersieht man leicht, dass das Museum neben diesen monarchischen auch bürgerliche Wurzeln hat: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stifteten Vertreter des Wiener Großbürgertums dem Haus eine Reihe wichtiger Werke, die neue Akzente zu setzen halfen.
Als bedeutendster dieser Mäzene kann sicherlich Gustav von Benda gelten, der nach vereinzelten Geschenken 1911 geadelt wurde und dem Haus 1932 schließlich den Großteil seiner reichen Sammlung vermachte. Diesem wenig beachteten Mäzen und seinem großzügigen Geschenk wollen wir die Ansichtssache #27 widmen. Im Zentrum steht dabei ein meisterhaftes Marienbild, das Ende des 15. Jahrhunderts am Oberrhein entstand und jüngst restauriert worden ist.