Zur Navigation springen Zum Inhalt springen Zum Kontakt springen Zur Suche springen Zur Suche springen Zum Footer springen
Publikation

Ansichtssache #27

Ein Meisterwerk und sein (fast) vergessener Sammler:
Die sog. Benda-Madonna und das Legat Gustav von Bendas

PDF herunterladen

Vorwort
Die Bestände des Kunsthistorischen Museums spiegeln über weite Strecken die Sammelleidenschaften und Geschmäcker verschiedener Habsburger wider. Angesichts der vielen Werke der Hochrenaissance und des Barocks und überwältigt von der imperialen Pracht des 1891 eröffneten Gebäudes übersieht man leicht, dass das Museum neben diesen monarchischen auch bürgerliche Wurzeln hat: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stifteten Vertreter des Wiener Großbürgertums dem Haus eine Reihe wichtiger Werke, die neue Akzente zu setzen halfen.

Als bedeutendster dieser Mäzene kann sicherlich Gustav von Benda gelten, der nach vereinzelten Geschenken 1911 geadelt wurde und dem Haus 1932 schließlich den Großteil seiner reichen Sammlung vermachte. Diesem wenig beachteten Mäzen und seinem großzügigen Geschenk wollen wir die Ansichtssache #27 widmen. Im Zentrum steht dabei ein meisterhaftes Marienbild, das Ende des 15. Jahrhunderts am Oberrhein entstand und jüngst restauriert worden ist.

Ein Meisterwerk und sein (fast) vergessener Sammler: Die sog. Benda-Madonna und das Legat Gustav von Bendas

Guido Messling | S. 4–11

Abstract
Der Meister der Benda-Madonna zählt zu den wichtigsten Malern, die Ende des 15. Jahrhunderts am Oberrhein, im Umfeld Martin Schongauers, tätig waren.

Bevor er dort um bzw. kurz nach 1490 die namengebende Wiener Tafel schuf, hatte er offenbar prägende Erfahrungen in den Niederlanden gesammelt: So zeigen sich etwa der Kopf der Muttergottes und die Komposition dortigen Vorbildern verpflichtet. Anders als die übrigen seiner Werke weist das Bild jedoch keinerlei Übernahmen aus den Kupferstichen Schongauers auf.

Aus der Sicht der Restauratorin

Anneliese Földes | S. 12–14

Abstract 
Das Holztafelgemälde Maria mit dem Kind (sogenannte Benda-Madonna) wurde im Rahmen einer Diplomarbeit in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien umfassend restauriert und eingehend untersucht. Dabei wurde die herausragende Qualität des Werkes deutlich, die sich durch eine charakteristische Maltechnik und Besonderheiten in der Materialwahl auszeichnet. Die Ergebnisse der Untersuchung legen die künstlerische Handschrift des anonymen und wenig erforschten Meisters der Benda-Madonna aus technologischer Sicht dar.

Das Legat Gustav von Benda

Konrad Schlegel | S. 15–20

Abstract 
Gustav von Benda (1846–1932) war ein wohlhabender Geschäftsmann und leidenschaftlicher Kunstsammler. Seine Sammlung galt als die bedeutendste Privatsammlung in Wien. Sie enthielt zahlreiche Skulpturen, Gemälde, Möbel, Prunkwaffen der Renaissance, Gold- und Silberschmiedearbeiten, Majoliken und diverse andere Kunstgegenstände. Es war dem noblen Bürgersinn des alleinstehenden und kinderlosen Mäzens entsprungen, dies alles nach seinem Tod der Republik zu vermachen. Den Großteil der Objekte (265 Stück) erhielt das Kunsthistorische Museum.

Danksagung, Abbildungsnachweis, Impressum

S. 21

Diese Publikation erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung.
Kunsthistorischen Museum Wien

2. Februar 2024 bis 12. Jänner 2025
Medieninhaber: KHM-Museumsverband
Herausgeber: Gerlinde Gruber
Texte: Gerlinde Gruber und Michael Odlozil
Lektorat: Karin Zeleny
Graphik: Johanna Kopp und Rita Neulinger
Bildbearbeitung: Thomas Ritter

ISBN 978-3-99020-247-0

Entdecken Sie die Reihe Ansichtssache

Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums besitzt zahlreiche Werke, die nur selten in den Sälen des Hauses oder bei Sonderausstellungen zu sehen sind. Hinter den Kulissen jedoch fördern Kunsthistoriker*innen und Restaurator*innen durch ihre Arbeit sowohl zu den verwendeten Materialien und Techniken als auch zu Schöpfer, Funktion und Ausstrahlung der Werke immer wieder neue Erkenntnisse zutage, die regelmäßig in der Reihe Ansichtssache publiziert werden.