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Publikation

Ansichtssache #28

Jupiter und Merkur zu Gast bei Philemon und Baucis aus der Rubens-Werkstatt

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Vorwort
Die diesjährige Ansichtssache beschäftigt sich mit einer Fragestellung, welche die Autorschaft und Zusammenarbeit beim Entstehen eines Kunstwerks betrifft. Das Leinwandgemälde Jupiter und Merkur zu Gast bei Philemon und Baucis ist ein faszinierendes Beispiel für Rubens’ Werkstattproduktion und die im Laufe der Zeit sehr unterschiedlichen Zuschreibungspraktiken. In den letzten Jahren hat sich die Forschung unter verschiedenen Aspekten mit Rubens’ Werkstatt beschäftigt. Im Folgenden sollen das Gemälde und sein Kontext vor diesem Hintergrund etwas näher beleuchtet werden.

Die Autoren möchten an dieser Stelle einigen Kollegen danken: dem Galeriedirektor, Peter Kerber, für anregende Diskussionen; Guido Messling, der die Ansichtssachenreihe seit ihrem Beginn engagiert kuratiert; Eva Götz, die ihr technologisches Wissen mit uns geteilt hat; Elke Oberthaler, Leiterin der Restaurierwerkstatt, die das Projekt wohlwollend unterstützte; Teresa Krah und Selma Kurtagic für die praktische Umsetzung der kleinen Fokusausstellung; Kirsten Pilling und Christine Surtmann für Organisatorisches im Rahmen der Eröffnung; Stefan Zeisler und seinem Team für das hervorragende Bildmaterial und die graphische Umsetzung; Benjamin Mayr, der ruhig im Hintergrund diese Publikation organisierte, und last but not least, Karin Zeleny, die geduldig und immer gelassen in bewährter Manier die Texte lektorierte.

Gerlinde Gruber möchte außerdem Elizabeth McGrath und Bert Schepers herzlich danken, die eine Fassung des Textes lektoriert und mit Anmerkungen sehr bereichert haben.

Jupiter und Merkur zu Gast bei Philemon und Baucis

Gerlinde Gruber | S. 4–14

Abstract
Das Leinwandgemälde Jupiter und Merkur zu Gast bei Philemon und Baucis ist ein faszinierendes Beispiel für Rubensʼ Werkstattproduktion und die im Laufe der Zeit sehr unterschiedlichen Zuschreibungspraktiken: Für Zeitgenossen war es ein originales Gemälde des Rubens, im 18. Jahrhundert schrieb man das Gemälde Jacques Jordaens zu, später galt es wieder als großteils eigenhändig. Mittlerweile wird es der Rubens-Werkstatt zugeschrieben. Im Haar der Dargestellten fehlt Rubensʼ energischer Pinselstrich; die Drapierung ist etwas einfacher und weniger voluminös. Typisch für den Werkstattbetrieb ist die Verwendung von Studienköpfen, sogenannten tronies, wie beim Wiener Bild für das Gesicht der Baucis.

Aus der Sicht des Restaurators

Michael Odlozil | S. 15–16

Abstract 
Die letzte Restaurierung liegt bereits einige Jahrzehnte zurück. Der Firnis ist etwas vergraut und durch lokale, nachgedunkelte Retuschen sind einzelne Bereiche schwer lesbar. Angesichts zahlreicher in der Infrarotreflektographie sichtbarer Veränderungen zwischen Ausführung und Anlage stellt sich die Frage, ob es sich bei diesem Gemälde wirklich um eine einfache Replik der Werkstatt handelt. Die Beobachtungen sprechen eher für die Vorstellung, das Wiener Bild sei von einem Werkstattmitglied anhand eines bozzetto von Rubens geschaffen worden.

Ein Rubens-Mitarbeiter: Jan van den Hoecke

Gerlinde Gruber | S. 17–19

Abstract 
Die Infrarotreflektographie legt nahe, dass das Wiener Bild direkt nach Rubensʼ Ölskizze angefertigt worden sein wird, von einem Assistenten. Es könnte sich um Jan van den Hoecke handeln, doch angesichts der damaligen Zuschreibungspraxis und der Tatsache, dass wir über die Mitarbeiter in Rubensʼ Werkstatt immer noch zu wenig wissen, kann dies nicht abschließend beantwortet werden.

Danksagung, Abbildungsnachweis, Impressum

S. 20

Diese Publikation erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung.
Kunsthistorischen Museum Wien

2. Februar 2024 bis 12. Jänner 2025
Medieninhaber: KHM-Museumsverband
Herausgeber: Gerlinde Gruber
Texte: Gerlinde Gruber und Michael Odlozil
Lektorat: Karin Zeleny
Graphik: Johanna Kopp und Rita Neulinger
Bildbearbeitung: Thomas Ritter

ISBN 978-3-99020-247-0

Entdecken Sie die Reihe Ansichtssache

Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums besitzt zahlreiche Werke, die nur selten in den Sälen des Hauses oder bei Sonderausstellungen zu sehen sind. Hinter den Kulissen jedoch fördern Kunsthistoriker*innen und Restaurator*innen durch ihre Arbeit sowohl zu den verwendeten Materialien und Techniken als auch zu Schöpfer, Funktion und Ausstrahlung der Werke immer wieder neue Erkenntnisse zutage, die regelmäßig in der Reihe Ansichtssache publiziert werden.