Sag es durch die Blume
Rosen und Veilchen sind auch heute noch Boten von Liebe oder Freundschaft, denn große Gefühle können durch zarte Blüten ausgedrückt werden. Die Farben der Blüten können symbolisch für Liebe, Passion oder Reinheit stehen. Mancher Pflanzenname wie der Aronstab oder die Hyazinthe verweist auf eine Rolle in einer antiken oder biblischen Geschichte. Nicht wenige tragische, aber auch freudvolle Gestalten fanden in Gestalt von Bäumen oder Sträuchern eine verwandelte Verewigung.

Grabstele des Parmeniskos um 200 v. Chr.

Die Stele bildete ursprünglich den oberen Teil des Grabmals; der untere in Form eines Naiskos (kleiner, tempelförmiger Bau) ist verloren gegangen. Der obere Abschluss der reich geschmückten Stele setzt sich aus Elementen der ionischen Ordnung zusammen: Er besteht aus einem Giebel mit dem Unheil abwehrenden Gorgonenhaupt; darunter ein Geison (Kranzgesims), ein Zahnschnitt sowie ein Fries mit Amazonenkämpfen. Von den Seitenakroteren des Giebeldaches sind nur noch die Pranken katzenartiger Mischwesen (Greifen, Sphingen?) erhalten.
Die auf dem Fries wiedergegebene Amazonomachie, der Kampf der Griechen gegen die mythischen Kriegerinnen, ist in vier Gruppen aufgelöst, die dem bekannten Typenvorrat der griechischen Reliefplastik für derlei Kampfszenen entnommen sind (über einem Verwundeten findet ein Kampf statt; eine gestürzte Amazone wird mit dem Schwert bedroht; ein Grieche zerrt eine zusammengebrochene Amazone an den Haaren; eine Amazone trägt eine tote Gefährtin aus der Schlacht). Unterhalb des Frieses ist ein Eichenkranz angebracht, darunter auf großen Rosetten ein Paar Sirenen, die den Kopf im Gestus der Trauer in die Hand stützen. Es handelt sich um aus Vogel- und Mädchenleibern zusammengesetzte Fabelwesen, die jedoch mit den gefährlichen Dämonen aus dem Umfeld antiker Geschichten von Seefahrern, etwa von Odysseus und seinen Gefährten, nur ihr Äußeres gemein haben: Im Kontext der Grabdenkmäler sind die Sirenen hilfreiche, den Verstorbenen freundlich gesinnte Wesen. Da die Grabinschrift zweimal gesetzt ist, handelt es sich wohl um Großvater und Enkel gleichen Namens. Sie lautet: ["Parmeniskos, Sohn des Damen"]. Den unteren Abschluss bilden zwei antithetische Greife, die einen Kantharos, das Gefäß des Gottes Dionysos, flankieren: Sie sind Wächter und Beschützer des Grabes, aber auch Symbole der Hoffnung auf ein Jenseits.
Die Grabstele wurde in Apollonia gefunden, einer im 6. Jahrhundert v. Chr. von Korinthern auf illyrischem Territorium an der Ostküste der Adria gegründeten Stadt mit einem wichtigen Hafen. Das Gebiet wurde noch in republikanischer Zeit, im 1. Jahrhundert v. Chr., als Provinz Illyricum dem Römischen Reich eingegliedert.
Titel:
Grabstele des Parmeniskos
Zeit:
um 200 v. Chr.

Relief: Brunnenrelief Grimani: Mutterschaf mit Lamm Ende 1. Jh. v. Chr.

In einer Felsnische säugt ein Mutterschaf sein Lämmchen. Mit gesenktem Kopf beschnuppert es sein Junges, das mit gestrecktem Hals die Nahrungsquelle gefunden hat. Ein zwischen den Beinen umgestürztes Gefäß bildet die Brunnenöffnung. Über den Felsen hängt am linken Bildrand von einer knorrigen Eiche das Bündel eines Hirten, rechts tritt aus der geöffneten Tür eines tempelartigen Stallgebäudes ein Hund. Die landschaftliche Szenerie ähnelt dem Löwenrelief Inv.-Nr. I 605. Auch hier wird die Nähe des Menschen nur angedeutet.Die beiden Reliefs waren ab dem 18. Jahrhundert im Palazzo Grimani in Venedig nachweisbar. Sie gehörten ursprünglich zu einer römischen Brunnenanlage im antiken Praeneste südöstlich von Rom, wie ein dort gefundenes drittes Relief mit einer säugenden Wildsau beweist.
Titel:
Brunnenrelief Grimani: Mutterschaf mit Lamm
Zeit:
Ende 1. Jh. v. Chr.

Gefäß; Deckelpokal: Deckelpokal, sog. Maximilianspokal um 1510

Titel:
Deckelpokal, sog. Maximilianspokal
Zeit:
um 1510

Tafelgerät; Tasse: Untersatz des Surtout des Herzogs Karl Alexander von Lothringen 1755; Ergänzungen 1770, 1794

Titel:
Untersatz des Surtout des Herzogs Karl Alexander von Lothringen
Zeit:
1755; Ergänzungen 1770, 1794

Gefäß; Vase: Blumenvase 1647/1648

The workshop of the Miseroni family was founded in 1588 under Emperor Rudolph II in Prague, and supplied the house of Habsburg with precious stone works over many generations. Dionysio Miseroni continued the consummate achievements of his father Ottavio, but allowed the natural, blocklike forms of the stones greater influence on the size and appearance of the vessels. Where necessary and desired, goldsmiths added striking mounts.
Titel:
Blumenvase
Zeit:
1647/1648

Commesso in pietre dure; Andachtsbild: Hausaltärchen mit Christus und der Samariterin am Jakobsbrunnen 1591-1600

Durch die gezielte Förderung der Medici entwickelte sich Florenz im 15. und 16. Jahrhundert zu einem Zentrum des Steinschnitts. Besonderes Interesse galt dort der Technik des Commesso di Pietre Dure (sog. Florentiner Mosaik). Dabei werden edle Steine gemäß ihrer natürlichen Zeichnung und Farbigkeit zu einem Bild zusammengefügt. Zu den schönsten Arbeiten der großherzoglichen Werkstatt zählen dieses Hausaltärchen und der Krug aus Lapislazuli.
Titel:
Hausaltärchen mit Christus und der Samariterin am Jakobsbrunnen
Zeit:
1591-1600

Statuette; Elfenbeinschnitzerei: Apollo und Daphne vor 1688

Ovid erzählt in seinen Metamorphosen von der Nymphe Daphne, die sich dem Begehren des Sonnengottes Apoll entzieht, indem sie sich in einen Lorbeerbaum verwandelt (griech. daphne: der Lorbeer). Die zweifigurige Gruppe schildert den Beginn dieser Verwandlung. Das schnitztechnische Virtuosenstück galt schon in Reiseberichten der Barockzeit als ein Hauptwerk der kaiserlichen Schatzkammer in Wien.
Titel:
Apollo und Daphne
Zeit:
vor 1688

Deckelpokal: Deckelpokal mit Blumenbukett 1. Drittel 17. Jahrhundert

Elfenbein eignet sich als Werkstoff ideal zur Anfertigung von gedrechselten Gefäßen. Auf Drehbänken entstanden Pokale und Kunststücke in kompliziertesten geometrischen und asymmetrischen Formen, die den Betrachter in Erstaunen versetzen sollen. Im 17. Jahrhundert betätigten sich viele Fürsten selbst in dieser Technik, bei der es galt, mittels angewandter Mathematik und Mechanik die Natur zu überwinden und in Kunst zu verwandeln.
Titel:
Deckelpokal mit Blumenbukett
Zeit:
1. Drittel 17. Jahrhundert
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